Über das Sterben in Tibet in 1000 oder mehr Jahren: drei Ausschnitte aus einem fiktiven Blog-Buch, in dem ich nach Asien wandern werde. Das findet ihr hier:
die gesamte Übersicht über meine Blogs findet ihr hier:
Meine beiden Blogs über "Leben und Sterben" sind hier:
Den ersten, den beginnenden Blog, findet ihr unter: http://mein-leben-und-sterben-eins-und-zwei.blogspot.com/
Den zweiten und abschließenden Blog, in dem ihr gerade lest, hier: http://mein-leben-und-sterben-drei-und-vier.blogspot.com/
Hier rechts sind im gelben Feld die Posts von 2011 angegeben: DREI "in Tibet in sehr ferner Zukunft - Leben und ...", VIER aus "Dimension beyond the Known" (Übersetzung eines kurzen Abschnitts von Osho) und FÜNF "Abschluß".
Kommentare am Schluß.
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[Die Fiktion in dem Buch ist, daß es in ferner Zukunft spielt und der
Autor ein etwas anderes Tibet, als wir es aus den heutigen Situation
kennen, erlebt, ganz ohne fremde Besatzung, aber in voller kultureller und spikritueller Eigenständigkeit
Eine weitere Fiktion ist, daß der Autor in einem Tibetisch schreiben wird, das in seiner Zeit (in 1000 Jahren von jetzt an gezählt) benutzt wird. Die Texte findet ihr aber in´s heutige (2011) Deutsch übersetzt, und die Bemerkungen der Übersetzer stehen in eckigen Klammern. Und so sehen wir´s unten, es ist wie gesagt fiktiv, erfunden ]
Eine weitere Fiktion ist, daß der Autor in einem Tibetisch schreiben wird, das in seiner Zeit (in 1000 Jahren von jetzt an gezählt) benutzt wird. Die Texte findet ihr aber in´s heutige (2011) Deutsch übersetzt, und die Bemerkungen der Übersetzer stehen in eckigen Klammern. Und so sehen wir´s unten, es ist wie gesagt fiktiv, erfunden ]
Erster Ausschnitt: Nanok
aus Original Kapitel 5 (Ende) im Buch
Wieder laufen wir im weiten Tal des Yarlung westwärts.
Etwas
seitwärts in einer Lichtung treffe ich einen Mann, der neben einem Hund
sitzt. Der Hund liegt dort auf der Seite, die Schnauze dem Mann
zugewandt, er atmet nur ganz leicht, und ich sehe erst nicht, ob er
schläft oder was ist. Der Mann sieht sehr traurig aus. Ab und zu
träufelt er etwas Wasser über seine dicke, schwarze Nase. „Er heißt
Nanok, und wir lieben uns.“ Nach einer Weile mache ich für uns ein
Feuer, denn es ist Abend, und vielleicht wollen wir uns einen Tee
machen. Der Mann streicht immer wieder liebevoll über den Kopf und die
Schnauze des Tieres. Ich sehe ein paar Tränen in seinem Gesicht, und mir
kommen sie auch. Der Mann spricht langsam diese Worte:
„Er ist so krank, und ich sehe, er wird sterben.“
„Wir
lieben uns so sehr, obwohl ich ihm manchmal Unrecht getan habe. Er hat
mir nie Unrecht getan, er ist immer treu zu mir. Doch ich habe ihn ein
paar Mal verraten.“
Er
legt die Hände zusammen und verbeugt sich tief vor seinem Freund, seine
Schultern zittern. „Nur sehr selten hat er mir etwas zu essen
weggenommen, vielleicht drei mal in seinem ganzen Leben, das ist doch
nicht schlimm? Er wusste, daß er das nicht darf und hat sich daran
gehalten. Doch einmal, es war noch früh in diesem Jahr, habe ich
gesehen, wie er mir ein großes Stück Käse nahm. Da stürzte ich auf ihn
zu, um ihm klar zu machen, daß er das wirklich nicht darf, ich habe ihn
angebrüllt und auch geschlagen. Er bekommt immer genug zu essen, es war
wohl ein anderer Beweggrund, aber ich hätte den Grund respektieren
müssen, auch wenn ich ihn nicht verstehe. Schließlich sind wir so enge
Freunde, ich hätte es respektieren sollen.“
Und er schluchzt wieder ein wenig.
„Doch
ich habe ihn geschlagen, und seit dem Moment ist etwas fremd zwischen
uns geworden. Die Nähe war nie mehr so wie vorher. Ich war für ein paar
Wochen tief traurig, es war nicht möglich, die alte Nähe wieder
herzustellen, so oft ich ihm auch den Kopf getreichelt habe. Ich habe
ihn umarmt und um Verzeihung gebeten, doch es war ihm nicht mehr
möglich.“
„Und
dann ist noch folgendes passiert, erst vor vielleicht zwei Monaten. Bei
einer Verkaufsreise — ich handele mit Strümpfen und stricke sie auch
bei meinen Kunden im Haus — bin ich für einige Tage in einem Haus
gewesen und habe dort auch gestrickt. Die Leute wollten nicht, daß mein
Freund mit ins Haus käme, und ich bat ihn, draußen zu bleiben. Das ist
ja ansich kein Problem, so robust wie er ist. Doch er wollte — so sind
Hunde ja — in meiner Nähe bleiben, was ich ihm nicht gestattete, ich
dachte, meine Geschäfte brauchen auch ihr Recht. Mehrmals am Tag ging
ich zu ihm und wir wanderten etwas umher, aber dann musste er wieder an
seinem Platz allein liegen. Es war ein schlechter Platz, und er wurde
etwas krank in diesen Tagen, und er ist seitdem nicht wieder richtig
gesund geworden.“
„Wer
weiß, vielleicht war es diese Krankheit, die ihm nun den Tod bringen
wird. Besser hätten wir gleich wieder weg gehen sollen von den Leuten —
aber manchmal bin ich nicht so klar in meinen Entscheidungen, bin
unbewußt. Es ist sehr traurig mit mir. Ich kann nachts kaum schlafen und
weine lange Zeit deswegen.“
In
der Nacht lag ich etwas abseits in meine Schafsfelle gewickelt, und am
Morgen war der Hund gestorben. Der Mann weinte hemmungslos und strich
immer wieder über das dunkle Fell seines Hundes. Nach zwei Tagen
Totenwache gruben wir ihm ein tiefes Grab — und dann war alles vorüber.
Spät im Herbst traf ich den Mann wieder, er war immer noch traurig, und
er meinte, „nun weine ich nicht mehr, aber die Trauer ist geblieben, ich
glaube, weil ich ihm so großes Unrecht getan habe. Das wird mich wohl
noch durch die Jahre begleiten: die Liebe zu meinem Nanok und die Trauer
über mein Unrecht.“
Zweiter Ausschnitt:
über das Sterben in Tibet: „sie wollen ihre eigene Seele sehen und pflegen“ — Sterberitual
aus Original, 8. Bericht
Immer
wieder höre ich die Tibeter sagen „erkenne dich selbst“ oder ähnliches.
Sieh hin, wer du eigentlich bist, wie dein Wesen beschaffen ist. Das
Sterben ist die letzte Gelegenheit dazu — und die größte. Die
Vorbereitung auf das Sterben — während des ganzen Lebens bereiten sie
sich darauf vor — dient zur Selbsterforschung.
Hier
in Tsparang treffen wir eine jüngere Nonne, die uns fragt, ob wir an
einem Sterberitual teilnehmen wollen. Li, das Mädchen aus China, und ich
gehen mit, und sie führt mich in ein Haus, wo ein junger Mann an einer
schweren Krankheit stirbt. Doch vorher geht sie mit uns in einen kleinen
Tempel mit knarrenden Türen, wo an die Wände viele Gemälde gemalt sind.
Zuerst
zeigt sie uns die SCHÖNEN Bilder, Gottheiten in bunten Gewändern,
Göttinnen und Götter in inniger Umarmung, auch tanzend, rundherum
chinesische Gärten mit lebendigen Vögeln und Fischen und Landtieren
rundherum, und tanzenden Kindern in bunten Gewändern. Es ist, als ob ich
die Vögel und die Kinder singen höre. Viele Blumen in allen Formen des
Aufblühens und Wiederverwelkens und alles dazwischen, große
Schmetterlinge und andere Insekten — alles ist zu sehen.
Sie
deutet auf die Bilder und erklärt, „der Sterbende wird zuerst an diese
Bilder erinnert, die ihm begegnen als Zeichen der guten Taten und
Erlebnisse in seinem Leben.“ Wann begegnen sie ihm? frage ich.
„Eigentlich von selbst nachdem der Körper ihn verlassen hat. Doch wir
erinnern ihn daran in der entsprechenden Zeit. Denn nicht jeder Mensch
hat sich im Leben darauf vorbereitet.“
Und
dann zeigt sie mir SCHRECKLICHE und HÄSSLICHE Bilder, Göttinnen und
Götter, schreckliche, blutsaufend und ihre Schwerter schwingend,
eingehüllt in schreckliche Flammen. Dämonen will ich diese Figuren mal
benennen. Schreckliche, wütende, zornige, bissige Dämonen, mit
bluttriefenden Schwerten in den Händen. Solche Bilder hatte ich zwar
schon gesehen und bin ein wenig daran gewöhnt. Doch schaudern tut es
mich immer wieder, ich kann es nicht wirklich beschreiben, so furchtbar
ist das alles, ich zittere und bin nahe dem Weinen. Und Li kauert sich
in eine Ecke und verhüllt ihr Gesicht, „das kann ich nicht ansehen“ —
„brauchst du nicht, aber nun weißt du, wo du diese Bilder finden kannst,
wenn es dir mal not tut“.
Die
Nonne erklärt, „... wir wollen uns klar machen, was auch in unserem
Innern ist, nicht nur das Angenehme, auch dieses. Heute abend werden wir
uns am Feuer vor meiner Hütte treffen, dann werden wir mehr darüber
sprechen, ja?“
Wir
gehen zum sterbenden Jüngling, und ich erlebe — Tsering, der Junge, der
uns begleitet, klettert in der Zwischenzeit mit dem Hund auf einen der
Felsen — wie die Hausgemeinschaft um den Sterbenden herum sitzt und
trauert und weint. Die Nonne beruhigt die Leute und meint, das würde ihm
kein Nutzen sein, ihm eher alles schwerer machen.
Li
sagt leise zu mir, „ich habe schon oft Menschen sterben gesehen, es ist
oft ein feines Erlebnis, manchmal auch ungut, hier vielleicht auch,
fühle ich“.
Und
so wird die Nonne — und Li geht oft mit — an noch weiteren Tagen
hingehen und den Sterbenden bis weit über sein Ableben hinaus begleiten
und ihm alles erklären, „seiner Seele erklären. Die Seele kann mich noch
weiter hören, jedenfalls gehe ich davon aus.“ An ihrem Feuerchen und
bei Tee spricht sie weiter, Tsering ist zurückgekommen und hört staunend
zu, staunend wie Li und ich auch. Ich habe mich dick in Felle
eingewickelt, es ist mir schauerlich zu Mut, und mein Körper zittert.
„Vieles
Unschöne in unserer Seele haben die Maler in dem Tempelchen in die
Bilder gebündelt. Wir hier in Tibet betrachten diese Wandgemälde immer
wieder in unserem Leben, von Kindheit an, sie sind Teil unserer inneren
Bilder. Sie sind fester Teil unserer Erinnerungen. Wir lernen, alle
häßlichen Erfahrungen im Leben in dieses Kapitel unserer Seele
einzuordnen, zusammen mit diesen Bildern. Dann ist Ordnung, könnte man
sagen. Ich möchte dieses Kapitel mal `das Furchtbare´ nennen, das
`KAPITEL DES FURCHTBAREN´.
Es
gibt auch manche andere, wie die Kapitel des Schönen, der Liebe, der
Fürsorge und viele mehr. Doch es ist nicht so wichtig, sie besonders zu
pflegen, denn sie pflegen sich von selbst, das ist ein Naturgesetz,
denke ich. Das Schöne ist eine dem Menschen angeborene Eigenschaft.“
Woher
kommt denn das Schreckliche alles? frage ich fröstelnd. Und ich ahne
schon, daß wir uns das im Leben selbst eingebrockt haben, durch unschöne
und häßliche Taten — wie der Mann mit seinem Hund — oder auch nur
schlechte Gedanken, Pläne, Beurteilungen an unrechter Stelle,
Verdammungen ... Doch auch Erlebnisse, die von außen kommen, und mit
denen wir nicht fertig werden konnten, die sich als Erinnerungen in uns
festgesetzt haben. Noch heute wirken solche uralten Erlebnisse in den
tibetischen Seelen nach (das ist wohl bei allen Menschen so). Erlebnisse
aus Zeiten der Kriege und Aufstände — zum Beispiel während der langen
chinesischen Besetzung damals, oder als Moslemheere das Land Guge
zerstörten.
„Und
die Häßlichkeiten sind meist sehr starke Erinnerungen, sie setzen sich
durch, wenn es darum geht, unser Leben zu verstehen. — Was ja beim
Sterben geschieht, bevor unser Körper uns alleinlässt, uns allein
zurücklässt. Und da kommen die Erinnerungen aus diesen furchtbaren
Kapiteln sehr bald heran und durchziehen die Zeiten des Sterbens, sie
sind dann sehr gegenwärtig, mögen sich leicht in den Vordergrund
drängen.
„Weil
wir das Ganze aber kennen — wir kennen es durch das Betrachten dieser
Bilder im ganzen Leben, das gehört zu unserem tibetischen Lebensstil —,
sind wir nicht so erschrocken wie zum Beispiel du und Li wäret. Dieses
ist alles in unserem Bewußtsein."
Wann
macht ihr das? frage ich sie. „Ja, wie ich sagte, wir wollen unsere
Seele erkennen und pflegen. DAS ist es, was wir tun, wenn wir die Tempel
besuchen. Nicht nur still da rumsitzen für nichts. Beim still Sitzen
hört ja alles andere Denken auf, nur der REINE BLICK ist da. Dieser
Blick in alles, was da innen in mir ist, aber wenn wir nicht denken oder
fühlen, was bleibt da noch zu sehen? Was sehe ich? Und da sehe ich dann
diese verschiedenen Kapitel, auch das Kapitel `das Furchtbare´ wie ich
es nenne. Wenn es sehr voll ist, rückt es in den Vordergrund.“ Habt ihr
da nicht Angst in diesen Tempel zu gehen? frage ich, dennoch gehen die
Leute immer wieder hin. Das ist doch schrecklich.
„Ja,
und deswegen gehen wir so sorgfältig mit unserem Leben um, wir
gestalten unser Leben so, daß sich möglichst wenig `Furchtbares´ in der
Seele festsetzen kann, wir versuchen, sie rein zu halten. Da sind wir
bewußt, am besten immer bewußt.
„Ganz
ist es im Leben nicht zu vermeiden, daß Schreckliches eindringt und
sich festsetzt. Doch durch die eigenen Taten oder das Seinlassen
gewisser Taten können wir erreichen, daß wenig in diesem Kapitel ist.
Das ist unsere Lebenskunst.“
„Diese
Lebenskunst wurde uns damals durch die chinesische Besetzung sehr
schwer gemacht, zum Beispiel nicht immer wieder in Trauer, Ärger unbd
Wut ausbrechen über das, was da geschah.“
Mir
ist klar, daß das wirklich reine und hohe Lebenskunst ist, mehr noch.
Diese Leute fühlen sich heimisch in der unendlich langen und
vielfältigen Reihe von einzelnen Leben, oder auch hierhin und dorthin
fliegend in der ganzen Existenz. Sie fühlen sich nicht losgelöst als
einzelnes, vereinzeltes Wesen, nicht heimatlos ohne Halt im leeren
Weltall schwebend wie wir es oft erleiden. Hier haben alle eine Heimat —
in ihrer Seele, oder in der Seele der Natur oder der Existenz oder
einer Gottheit, wie sie es sagen.
Deswegen
sind diese Leute wohl so eindeutig und ausgeglichen, sie leiden selten
an seelischen Krankheiten. Das ganze Leben ist also mithilfe ihrer
Lebenskunst — wie ich mal sagen will — auf diese wenigen Augenblicke des
Sterbens ausgerichtet — gehen sie da nicht an den Wirklichkeiten des
Lebens blind vorbei? „Nein, nicht so sehr, denn diese `Lebenskunst´
gestaltet ja unser Leben, das Leben besteht aus dieser Lebenskunst. Das
ist der Kern unserer Kultur. Und das Wesentliche des Lebens ist ja das
saubere Sterben, so denken wir oft. Und — wenn ich das will — die
Neugeburt in ein weiteres, gutes Leben. Das ist dann das `SAUBERE
GEBORENWERDEN´.“
Ich
spüre, daß ich hier die wesentlichste Nachricht der Tibeter an die
Menscheit höre. Und bin traurig, daß wir anderen Menschen da so wenig
zuhören mögen. Ja sogar versuchen, den Tibetern den Mund zu verbieten.
„Mit
dem Sterben sind wir nicht abgeschnitten vom Leben vorher oder den
Mitmenschen . . . Sterben ist ja zwar das Leben verlassen. Oder, der
sterbende Körper verabschiedet sich von mir. Erstmal bin ich da allein,
doch bald bin auch ich gestorben.“ Was bleibt denn da noch? Was oder wer
durchwandert denn den Zwischenzustand, das Bardo? frage ich.
„Ja,
da ist was, da bleibt was, denn wir sehen ja oft, wie ein neuer Mensch
etwas aus einem früheren Leben mit herübergenommen hat, eine Erinnerung,
einen Charakterzug, die anderen erkennen ihn wieder, er findet einen
anderen Menschen, eine Landschaft wieder . . . Wir sagen, es ist das
Grundsätzliche des Bewußtseins, das weiterwandert, ist also vielleicht
sowas wie eine WERKSTATT DES BEWUßTSEINS. Ein Archiv, je nachdem, bei
wem das ist. Gerade in den ersten Lebensjahren kommt das noch heraus.
Ist wohl ziemlich unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Später könnte
der Mensch das vergessen, deswegen pflegen wir diese Erinnerungen,
erhalten sie für später. Doch das Meiste geht schon in der frühen
Kindheit verloren. Die Erwachsenen schreiben alles auf, was die Kleinen
so von sich geben. Und dann kann es doch noch Erinnerungen geben, in
späteren Jahren. Und die sind wertvoll. Um sich selbst zu verstehen, den
eigenen Charakter zu verstehen . . . wo kommt das alles her, was ich bin,
wer bin ich, wo komme ich her?“
Nach einer langen Pause in Stille beim leicht knisternden Feuer sagt die Nonne:
„Das
hört sich alles sehr ideal an. Vielen Menschen geht es aber nicht so
gut, und der Gang durch die Bardo-Zeit wird ihnen sehr schwierig. Und
wenn sie das nicht elegant meistern können, kann das nächste Leben nur
noch schwerer werden. Ein Ziel unseres Staates ist aber, das möglichst
jeder Mensch spirituell ganz gesund — sage ich mal — geboren wird und
bleibt. Das meine ich wenn ich sage, `elegant meistern´. Nur dann kann
ein Volk in innerem Frieden und in großer Liebe leben.“ — und muß nicht andere Völker mit Wut und Machtgier überfallen und quälen, sage ich dazu.
Für mein Verstehen ist DAS der ideale Staat.
„Für
dieses Ziel gebe ich viele Hinweise an den Sterbenden, besonders, wenn
er noch so jung ist. So finden wir unser Leben eingebettet in eine lange
Reihe von Leben, getrennt durch die Zeiten des Bardo, so nennen wir die
Zeit zwischen zwei Leben.“
„Wenn
aber einer vorzieht, den Kreislauf der Leben ganz zu verlassen und `ins
NIRVANA EINZUGEHEN´, muß er sich im Leben besonders vorbereiten — das
wird kaum möglich sein ohne als Nonne oder Mönch zu leben. Mir scheint,
das ist ein schönes aber selten zu erreichendes Ideal.“
Nun
finde ich es fast gemütlich, sich eingebettet zu wissen in diese lange
Lebensreihe. Mir wird wärmer, und ich lege ein paar der Felle zur Seite.
Li stellt noch eine Frage: „wer befindet denn darüber, wie eine Tat
oder ein Gedanke oder ein Erlebnis im vergangenen Leben zu beurteilen
ist?“ „das ist vielleicht verwunderlich für dich:“ sagt die Nonne, „du
beurteilst das selbst. Du selbst bist die einzige Behörde, sozusagen,
die das beurteilt, du bist dein eigener Richter. Wer sonst? Denkst du
etwa, das sei tatsächlich die Aufgabe dieser Göttinnen und Götter oder
gar des Buddha? Oder gar des Staates? Nein, nur du selbst kannst das,
denn es ist ja DEIN Leben, es ist voll DEINE Verantwortung. Es gibt — so
denken wir uns das — niemanden sonst, der da Verantwortung für dich
übernehmen kann.
„... jedenfalls ist das unsere Lebensart.“
Und
nun wird mir bewußt, daß die bei uns noch manchmal gepflegte Sitte,
Gott oder jemanden sonst zum Richter zu bestellen, eine Flucht vor dem
Ernst der eigenen Verantwortung ist: `Gott der große und übermächtige
Vater´, daß es eine ungeprüfte Behauptung [Hypothese] ist, meine ich.
Das
Sterben kann doch nicht das Ziel des Lebens sein, zweifelt Li. „In
gewissem Sinn schon,“ sagt sie, „denn eine einzelne Lebenspanne ist ein
sehr begrenzter Teil der gesamten Existenz, viel ist vorher, viel ist
nachher. Uns ist bewußt, daß vor der Geburt und nach dem Tod vieles ist,
an dem wir irgendwie auch beteiligt sind, jeder von uns, doch genauer
erkennen wir das meistens nicht, nur ganz wenige Menschen können das.
„Ich
fühle mich als kleines Teilchen des Ganzen, eingebettet in die
unendliche Länge des Ganzen, kommend aus der Unendlichkeit, weiter
fortlaufend in die Unendlichkeit. Deswegen ist auch dieses eine Leben,
das ich lebe und erlebe, nur eine Phase in dem Ganzen. Sterben und Tod
aber andere Phasen, jede solcher Phasen oder Zwischenzustände nennen wir
ein `BARDO´.“
Redest
du wirklich von einer Unendlichkeit: `unendliche Länge des Ganzen´? Ich
kann mir Unendlichkeit nicht denken. Doch klar ist mir, daß auch das
längste Sein vor oder nach meinem Leben nicht unendlich sein kann. Also
kann es auch keine `unendliche Länge des Ganzen´ geben. Irgendwo muß ein
Anfang, irgendwo ein Ende sein. Das könnte mit einem Schlag sein oder
allmählich. Mit `das Ganze´ meinst du vielleicht Zeit und Raum und was
dazu gehört — wie Denken, Naturgesetze und so weiter, oder? Sie nickt
langsam, als ob sie über diese Worte noch nachdenken müsste.
Ein
Hirte oder Bauer, der dabei steht, sagt zu mir, „das kannst du nicht
sagen: `mit einem Schlag oder allmählich´, denn diese Begriffe gehören
zur Zeit, aber wenn es keine Zeit gibt, dann sind sie fehl am Platz.“
Er
spricht nun zur Nonne: „Ein Mensch ist OHNE unendliche Seele, sowas
gibt es nicht, kann es gar nicht geben, weil es für die lebenden Wesen
eine Unendlichkeit überhaupt nicht geben kann. Alles ist endlich und
gehört in einen Rahmen aus Zeit. Nur deswegen kann es für den Menschen
ein Nirvana geben, er kann wieder verlöschen, er kann wieder
verschwinden, vollständig, nämlich in der Unendlichkeit. Selbst wenn es
noch weiterhin Zeit gibt. Dieses, was wieder verlöschen kann, nannte der
Buddha Anatta oder Anatma, also keine unendliche Seele.
„Eigentlich darf ich auch nicht sagen `in der Unendlichkeit´, denn nichts kann in der Unendlichkeit sein.
„Unendlichkeit
ist aber jenseits jeder Zeit; ja, das stimmt. Zeit ist begrenzt – wenn
auch so groß, daß wir sie als unendlich empfinden, mit unserem kleinen
Geist. Also die Unendlichkeit ist nicht begrenzt, eben: OHNE Anfang und
ohne Ende.
„Doch
eine Seele kann für eine mehr oder weniger lange Zeit ins Bardo des
Todes gehen und wieder hinaus in eine neue Existenz, und so hin und her,
aber nicht für immer, nicht für unendlich. Irgendwann ist das Nirvana
ihr endgültiges Schicksal. Nirvana aber ist ein Hilfsbegriff und liegt
nicht im Bereich der Endlichkeit oder der Zeiten. So gesehen ist Nirvana
NICHTS. Vielleicht können wir auch sagen, Nirvana gibt es nicht.“ So
weit der Bauer.
Dritter Ausschnitt:
bei einem alten Mann, der sterben wird
An
einem anderen Tag gehen wir zu einem alten Mann, der im Leben
Schlachter war, dieser Beruf ist in Tibet etwas Häßliches, und die Leute
tun einem leid, die ihn ausführen müssen. Aber die Leute sind da
hineingeboren, ist eine Tradition ihrer Gruppe. Die Nonne gibt mir
weitere Unterrichtungen.
„Vieles, was wir Menschen tun, hängt mit dem Töten von Tieren zusammen, auch wenn viele nie Fleisch essen . . .
„...
und WIE wir sie töten. Zwar ist es schön für die Seele eines Menschen,
nie Lebewesen zu töten oder auch nur zu quälen. Doch ist das nicht ganz
zu vermeiden. Aber wenn wir Tiere töten, haben wir bestimmte Rituale,
wir erzählen der Seele des Tieres davon, daß sie bald wieder in eine
neue Existenz kommen wird, und daß wir ihr wünschen, daß das eine
angenehme Existenz werden wird — und lauter solche Dinge. Die
`Lebenskunst´ könnte man auch `Seelenpflege´ nennen. Ja, so tun wir
das.“
So
habe ich es gesehen: soll ein Yak geschlachtet werden, schmücken sie
ihn mit bunten Bändern und Tüchern und gehen an einen schönen Platz, und
dann töten sie ihn, der tote Körper wird erst nach ein paar Minuten
aufgeschnitten, wenn — so denken sie — sich seine Seele an den neuen
Zustand gewöhnt hat und `davon fliegen´ kann. „Das ist Teil der
Vorbereitungen, um die eigene Seele nicht unnötig schwer zu belasten.
Dennoch bleiben da viele furchtbare Erinnerungen hängen. DARUM also geht
es uns bei der Seelenpflege.
„Wir
versuchen diese `furchtbaren Dämonen´, denen wir in uns begegnen, zu
besänftigen, indem wir mit ihnen sprechen, ihnen kleine Dinge opfern,
klar ihre Bilder vor unserem geistigen Auge erscheinen lassen, sie
schmücken und schön machen. Sie werden weniger häßlich, ja harmlos. Sie
können uns Freunde werden.
„Andererseits
ist es oft so, daß diese Dämonen viel furchtbarer und häßlicher sind
als auf den Bildern. Es ist die Kunst der Seelenpflege, sie harmlos und
zu Freunden zu machen.
„Doch
beim Sterben erscheinen uns alle, auch solche, an die wir im Leben nie
gedacht haben. Aus allen Ecken und Winkeln der Seele kommen sie hervor
und zeigen uns ihre häßlichen Fratzen. Alle kommen ohne Ausnahme, es ist
das große Reinmachen. Klar, es kommen auch die anderen, schönen,
geliebten Erinnerungen hervor, doch um die brauchen wir uns nicht zu
kümmern, sie sind kein Problem. Sie können sogar ein Gegengewicht zu den
häßlichen Erinnerungen sein, sie können mildernd wirken. Sogar können
sie das Sterben schön machen, denke ich.
„Meine
Aufgabe als Sterbehelferin ist es, dem sterbenden Menschen dieses alles
noch mal vor Augen zu führen, ich erzähle ihm alle Phasen, in denen er
gerade ist und versuche sie gemeinsam mit ihm zu erkennen und
aufzulösen. Weil wir Tibeter uns im ganzen Leben mit diesen Bildern
vertraut gemacht haben, ist das leicht. Bei dir wäre das unmöglich, weil
dir diese Bilder fehlen. Doch mit ein wenig Seelenpflege, die du hier
tun kannst, wäre es immerhin möglich, dir zu sagen: sieh, DAS SIND ALLES
NUR DEINE EIGENEN BILDER, VON DIR SELBST ERSCHAFFEN, da ist nichts
wirklich Furchtbares von außerhalb, alles ist von dir selbst gemacht. Es
ist alles in deiner eigenen Verantwortung. Und wenn du das sehen
kannst, wird das Sterben leicht. Dazu bin ich da.“
Wir
gehen zum Haus des sterbenden Mannes, wo schon ein paar seiner Freunde
versammelt sind, um ihm `das letzte Geleit zu geben´ wie sie sagen, mit
bunten Tüchern oder — wenn sie welche finden — Blumen. Die Nonne setzt
sich neben sein Lager und beginnt all das zu sagen, was ich schon
beschrieben habe. Ihre Worte sind allen bekannt, es ist nichts Neues, er
wird sich von früher her leicht an sie erinnern. Hier ist eine
feierliche Stimmung, mit Duftkräutern haben sie vorsichtig eine reine
Luft im Raum geschaffen, ihre Büschel hängen an den Wänden, ganz leicht
werden die Duftkräuter angewendet.
Jemand
macht eine Musik wie der Sterbende sie sich früher mal ausgesucht hat,
einfach und warm. Auch legt die Nonne mal eine Hand auf seinen Körper,
ganz leicht, um ihn auch auf diese Weise daran zu erinnern, daß jemand
da ist. Wie er seinen letzten Atemzug getan hat, spricht sie weiter
alles das, was zu diesem Zeitpunkt des Sterbens gehört, es geht immer
wieder darum, ihn zu erinnern, wo er nun ist, „höre mir nun genau zu,
Gampo, es ist nun die Zeit, daß du dir einen neuen Weg suchst. Du hast
in den nächsten Tagen die Möglichkeit, erleuchtet zu werden und ins
Nirvana einzugehen und nie wieder ein Mensch sein zu müssen. Aber du
kannst auch eine neue Geburt mit Absicht wählen und den Platz und die
Mutter und die Gemeinschaft dazu aussuchen.
„Alles,
was dir in den nächsten Tagen begegnen wird, ist nicht wirklich.
Sondern es sind Bilder, die in deiner Erinnerung sind. Nimm sie an und
versuche sie zu lieben, auch wenn sie schrecklich sein mögen.
„Das
Schönste aber, das dir begegnen wird, ist dieses große `Klare Licht´.
Dieses Klare Licht ist deine Leerheit, ist das `Shunyata´, ist der Ort,
in dem du nun bist.
„Und
nun erlebst du wie dein Körper schwer in die Erde einsinkt, wie er
unter Druck von der Erde umgeben wird, doch bald löst er sich in Wasser
auf.“ Und so geht es weiter, bis sie ihn darauf aufmerksam macht, wie
„dein Körper nun in reine Bewußtheit aufgeht — sonst ist nichts mehr da.
Und das ist das Klare Licht, das `Zweite Klare Licht´.
„Höre
mir aber weiterhin genau zu, Gampo. Lass dich nicht ablenken. Nun
erkennst du, `ich bin nun tot, wie gut, daß ich nun tot bin und nicht
mehr Schlachter sein muß´. Du kannst nun sehr glücklich sein.
„Nun
wirst du verschiedene farbige Lichter erkennen, in die du getaucht
bist. Jedes Licht bezeichnet ein Schweres und auch ein Schönes in deinem
vergangenen Leben. Sieh sie dir an und erkenne sie. Wenn du versuchen
solltest, sie abzulehnen, und denkst, damit habe ich nichts zu tun, dann
wird es schwerer für dich werden, dann wirst du länger brauchen, bis du
dein Ziel erreicht hast.
„Und
mach dir immer wieder klar, daß das alles nur Bilder sind, die mal in
deinem Gehirn entstanden sind und nun noch nachwirken, sie sind nicht
wirklich. Du brauchst also weder Angst zu haben, noch brauchst du dich
über die Bilder zu freuen.“
Sie
sagt ihm auch, in welcher Phase des Sterbens die Seele sich gerade
befindet. Da sind immer wieder Scheidewege, die Seele kann sich
entscheiden, alles zu verstehen, und dann hat sie die freie Wahl, wie es
nun weiter geht.
Oder
die Seele fürchtet sich und kann die Bilder nicht annehmen sondern
lehnt sie ab, ärgert sich oder kämpft gegen sie — dann geht es weiter
nach einem Sterbemuster, das die Natur in uns angelegt hat. In diesem
Fall wird die Seele in ein dunkles unergründliches Chaos rutschen und
schließlich das Bewußtsein verlieren [den Übersetzern scheint es, daß
dieses die alte christliche Vorstellung des Todes ist].
Wenn
die sterbende Seele sich aber die freie Wahl offen lässt, geht sie den
Weg, den sie sich vorher im Leben vorgenommen hat, geplant hat, zum
Beispiel als Kind einer Hirtenfamilie im Changthang geboren zu werden —
wie mein Freund der junge Tsering. Und die Nonne sagt, weil sich die
Seele im Leben meistens die ihr bekanntesten Verhältnisse aussucht, wird
sie in der Nähe ihres alten Platzes und ihrer Familie geboren werden.
Doch sie könnte sich auch anderes geplant haben, wie zum Beispiel:
„Vielleicht
aber möchtest du in einem nächsten Leben ein `Bodhisattva´ werden. Dann
kannst du den Weg dahin schon jetzt planen, suche dir eine
Gemeinschaft, eine Mutter, einen Kreis von Freunden aus, bei denen du
diesen Weg verwirklichen kannst.“
Und
sie kann sich auch geplant haben, daß dieses nun die letzte Existenz
gewesen sein soll, und dann gibt es die Möglichkeit, den Kreislauf der
Geburten zu verlassen und ins Nirvana zu gelangen — worüber ich oben
schon geschrieben habe. Ich möchte mal sagen: das wäre das endgültige
Sterben ...
Nicht
nur dieses, was ich bisher beschrieben habe, hat einen Einfluß auf den
Platz des neuen Lebens. Auch, was die Seele im bisherigen Leben Gutes
oder Schlechtes getan hat — oder noch andere Taten —, scheint den neuen
Platz mit zu bestimmen, das nennen sie hier die Lehre des Karma. Das
kann noch mehr sein als die Sache mit den furchtbaren Dämonen. Zum
Beispiel sagt die Nonne, „wer im Leben an Malerei interessiert war, wird
es im neuen Leben auch sein.“
Die
Nonne sagt dann, „meine Arbeit ist hauptsächlich für die Leute, die
sich im Leben nicht ausreichend vorbereitet haben, was oft ist, wenn sie
im Leben nachlässig waren oder nicht so viel Zeit hatten oder sehr jung
sterben. Doch weise wäre es, gut vorbereitet zu sein, und dann ist eine
Sterbehelferin nicht so wichtig, dann kann so ein Mensch auch
problemlos allein sterben.“
Außer
den Wandgemälden haben sie in den Tempeln von Tholing viele Figuren,
die aus Lehm gemacht und bemalt sind. Dazwischen stehen in kleinen
Nischen Skulpturen des Buddha und anderer Aspekte ihrer Geistigkeit. Sie
sind aus Bronze gemacht. Sie seien uralt und wurden über die langen
Zeiten der Niedergänge gerettet, vielfach vergraben in Kästen, die vor
Nässe schützten. Eine sehr geheime Tradition (die nicht in Worten
ausdrückbar ist) hat die Angaben über die Orte, an denen diese Dinge
vergraben waren, weiter überliefert. Als die Zeiten wieder gut waren,
haben sie alles ausgegraben und wieder in die Tempel gestellt. So kommt
es, daß hier nicht nur neue sondern auch ganz alte Kunstwerke den
Menschen helfen, sich in der seelischen Welt zurechtzufinden. Das ist
vielleicht schwer zu verstehen, deswegen gebe ich das mal einfach so
weiter wie mir das erzählt wurde.
Und
— in den Zeiten der Unterdrückungen wurden sehr viele der Dinge ins
Ausland gebracht, wo sie die Zeiten überdauerten, in den Schränken der
Kunstliebhaber, aber auch auf den Altären solcher Menschen, die sich zu
der tibetischen Art der seelischen Pflege und Heilung hingezogen
fühlten. Als Tibet begann wieder aufzublühen, kam manches wichtige Stück
aus dem Ausland wieder zurück, dort Jahrzehnte lang bewahrt für die
Zukunft.
„Das
ist eine sehr große Leistung all der Menschen, die auf der ganzen Erde
unsere seelische Kunst bewahrt haben — für die Zukunft der Menschheit,
und wir fühlen uns seitdem dankbar verpflichtet, die alten Botschaften
an die ganze Menschheit weiterzugeben.“
Das
Sterben haben Li und Tsering still und gespannt verfolgt, sie saßen
zusammengekauert in der Ecke des Zimmers im Haus der Familie. „ich fühle
mich nun wie eingebettet in das Ganze des Lebens, ein winziger Teil des
großen Lebens, ganz dazu gehörend,“ sagt Li nachher, „sehr dankbar bin
ich für dieses Erlebnis.“ Li ist eine kleine, sehr weise Frau, denke ich
und bin froh, daß sie mit uns wandert.
Nach
diesen langen Tagen in der Gegend von Zhanda (Tholing) und Tsaparang
wandern wir weiter entlang des großen Flusses, den sie hier Langtsch-hen
nennen, und der den Himalaya durchbricht um in Indien ins Meer zu
fließen. Obwohl der Fluß tief im Tal fließt, müssen wir hoch über den
Schipkipass laufen, der nun unser nächstes Ziel ist.
Den Anfang von "Leben nund Sterben" seht ihr hier: http://mein-leben-und-sterben-eins-und-zwei.blogspot.com/
- und den Abschluß-Bericht hier: http://mein-leben-und-sterben-drei-bis-fuenf.blogspot.com/2011/04/vier-abschlu.html
Kennst du die Seite: http://www.oshonews.com/category/departures/ ?
Dort lese ich ständig über alte Freunde auf dem Weg, die ihren Körper zuzrückgelassen haben. Sehr berührend und ein Wecker zum Aufwachen.
Ich (Aryaman) bin etwas entsetzt, daß es möglich ist, so in meine Texte einzugreifen - noch dazu ohne Absender-Name. Dazu wäre der Kommentare-Kasten gedacht.
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Ich (Aryaman) bin etwas entsetzt, daß es möglich ist, so in meine Texte einzugreifen - noch dazu ohne Absender-Name. Dazu wäre der Kommentare-Kasten gedacht.
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